Massiver Stellenabbau an der Universität Würzburg gefährdet die Qualität des Studiums und verstärkt den Lehrkräftemangel an Schulen

An der Julius-Maximilians-Universität Würzburg werden aktuell 56 Stellen aus sogenannten Ausbauprogrammen gestrichen. Hintergrund der Streichungen ist das neue Hochschulgesetz in Bayern, das stark auf Firmengründungen und Techniktransfer in die Wirtschaft setzt und besonders die Hochschulen für angewandte Wissenschaften finanziell bevorteilt. Bei einem insgesamt bayernweit gleichbleibenden Etat führt dies in der Konsequenz zu deutlichen Streichungen an allen anderen Hochschulen. Viele der in Würzburg wegfallenden Stellen waren der Universität zur Kompensation von Mehrbelastungen durch die Zunahme der Studierendenzahlen zugeteilt worden. Sie waren an die Erreichung bestimmter Ausbauziele (z. B. Schaffung von Studienplätzen) geknüpft. Doch nun werden selbst in solchen Instituten Stellen gestrichen, die die Ziele übererfüllt haben.

Besonders betroffen sind Studiengänge, die stark an der Ausbildung von Lehramtsstudierenden beteiligt sind. „Es fehlen derzeit mehrere Hundert Lehrerinnen in Unterfranken, immer mehr Lücken werden von Studentinnen aufgefüllt und die Universität hat einen numerus clausus auf Grundschullehramt. Das passt nicht zusammen“, benennt Monika Hartl, mitverantwortlich für den Bildungsbereich im Bezirksvorstand der GRÜNEN Unterfranken, die Problematik. Lehramtsstudierende stellen zwar insgesamt die größte Gruppe an Studierenden dar, haben aber keine gemeinsame Repräsentation in Form eines Instituts oder Lehrstuhls, da sie unterschiedlichen Fachrichtungen zugeordnet sind. Die Belange der Lehramtsstudierenden sind deshalb kaum vertreten. „Durch die Kürzungen wird der bereits existierende eklatante Mangel an Lehrkräften in den Schulen deshalb mittelfristig vermutlich noch deutlich verschärft, was den Bildungszielen des Freistaats Bayern massiv schadet“, kritisiert Prof. Dr. Wolfgang Lenhard, Vorsitzender der GRÜNEN Dettelbach.

Download der Pressemitteilung des Bezirksverband Unterfranken von Bündnis 90/Die Grünen vom 16.11.2022

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